Chet Atkins (*20. Juni 1924 in Lutrell, Tennessee) wuchs nach der Scheidung der Eltern gemeinsam mit den Geschwistern bei seiner Mutter auf. Seine Brüder Lowell und Jim Atkins, die selbst Gitarre spielten, überredeten ihn, sich an der Fiddle zu versuchen. Mit neun Jahren tauschte er eine alte Pistole gegen eine Gitarre ein und begann auf dieser zu üben.
Nach seinem Schulabschluss 1941 bekam Atkins ein Engagement als Fiddler in der Bill Carlisle Radioshow in Knoxville in Tennessee. In dieser Zeit spielte er erstmals mit dem Country-Comedy-DuoHomer and Jethro zusammen. Einige Jahre später zog er nach Cincinnati und arbeitete dort für einen Radiosender. 1946 schloss er sich der Band von Red Foley an und ging mit ihm nach Nashville. Im selben Jahr nahm er bei Bullet Records, einem kleineren Label in Nashville, seine erste Single auf. Er wechselte noch mehrmals Stadt und Radiosender, bevor er 1947 von Steve Sholes, dem Chef der Country-Abteilung von RCA Victor, unter Vertrag genommen wurde.
Nach langen Jahren des Umherziehens ließ er sich Ende der 1940er-Jahre in Nashville nieder. Hier wurde er schnell zu einem der gefragtesten Session-Gitarristen. Als der Rock ’n’ Roll die Country-Musik zunehmend in den Hintergrund drängte, wurde Atkins auch als Produzent tätig. Er gehörte zu den wenigen, die sich dem Niedergang mit neuen Ideen entgegenstellten. Gemeinsam mit Owen Bradley und anderen entwickelte er den Nashville Sound, mit dem breitere Publikumsschichten erschlossen werden konnten. In den 1960er-Jahren stieg Chet Atkins zum erfolgreichsten Produzenten Nashvilles auf. Er selbst spielte zahlreiche Langspielplatten mit größtenteils instrumentaler Musik ein. Darunter waren etliche Duett-Alben mit Stars wie Hank Snow, Jerry Reed und Merle Travis.
1965 hatte er mit Yakety Axe seinen größten Hit. Er gewann insgesamt 14 Mal den Grammy Instrumentalist des Jahres und zahlreiche weitere Auszeichnungen. 1973 wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. In diesem Jahr erkrankte er schwer und beschloss, seine Tätigkeiten bei RCA stark einzuschränken und konzentrierte sich wieder mehr aufs Gitarrespielen. Anfang der 1980er-Jahre wechselte er zu Columbia Records, da RCA seinen Jazz-Ambitionen ablehnend gegenüberstand. Auch bei seiner neuen Plattenfirma nahm er gelegentlich Country-Alben auf; so entstanden gemeinsam mit dem Gitarristen der Dire Straits, Mark Knopfler, 1988 die LP C.G.P. (ein Akronym für Certified Guitar Player) und 1990 die LP Neck And Neck.
Von der National Academy of Recording Arts and Sciences erhielt er 1993 für sein Lebenswerk den Lifetime Achievement Award – nur insgesamt etwa zehn Country-Musikern ist diese Ehre zuteilgeworden. Chet Atkins war über fünfzig Jahre lang als Musiker und Produzent aktiv und förderte die Karrieren zahlreicher Stars. Sein letztes zu Lebzeiten veröffentlichtes Studioalbum, The Day Fingerpickers Took Over the World, nahm er 1997 zusammen mit dem australischen Gitarrenvirtuosen Tommy Emmanuel auf. Als er 1997 erneut erkrankte, zog er sich aus dem aktiven Musikgeschäft zurück. Am 30. Juni 2001 erlag Chet Atkins einem langjährigen Krebsleiden. Der Rolling Stone listete Atkins 2011 auf Rang 21 der 100 besten Gitarristen aller Zeiten.
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